Parodontologie

Parodontitis

Parodontitis, die Entzündung des Zahnhalteapparates, wird umgangssprachlich Parodontose genannt. Über 50 % der Erwachsenen in Deutschland sind von dieser Krankheit betroffen, sodass man in diesem Fall bereits von einer Volkskrankheit sprechen kann. Von diesen Fällen sind wiederum 10-15 % zu den schweren Erkrankungsbildern zu zählen.

Erschreckend ist dazu die aktuelle Behandlungszahl, diese liegt bei ca. einer Million. Diese Zahlen sind höchst alarmierend, denn ohne eine umfassende Behandlung führt Parodontitis zum Verlust der Zähne. Eine frühzeitige Behandlung durch einen erfahrenen Spezialisten führt in allen Fällen zu einem erfolgreichen Ergebnis und die Zähne können erhalten werden.

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Zeichen für Parodontose und mögliche Auswirkungen

Wenn man das Gefühl hat, dass sich die Zahnstellung oder der Biss verändern oder die Teilprothese verschoben ist, wenn Flüssigkeiten aus den Zahntaschen austreten, dann sollte man umgehend einen Zahnarzt aufsuchen. Denn neben dem drohenden Zahnausfall kann sich eine Parodontitis auf den gesamten Körper auswirken.

Unterschiedliche Studien haben belegt, dass Parodontitis-Patienten einem erhöhten Risiko von Schlaganfall, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Herzinfarkt ausgesetzt sind. Bei Schwangeren erhöht Parodontitis die Wahrscheinlichkeit einer Frühgeburt und die Auswirkungen auf das Ungeborene können sich in einem zu niedrigen Geburtsgewicht zeigen.

Ursachen der Parodontitis

In Plaque können sich pathogene Keime bilden. Diese Keimbildung geschieht in Form eines Biofilmes, der – bildlich gesprochen – einem Netzwerk aus Bakterien entspricht. Durch ihr Wachstum und die Verbreitung produzieren die Keime beziehungsweise Bakterien Giftstoffe, wodurch die Entzündung ausbricht. Außer Plaque ist auch Zahnstein eine Gefährdung, denn er verhärtet Plaque, sodass die Entzündungsbakterien einen optimalen Nährboden erhalten. Nur durch eine frühzeitige Behandlung kann das Übergreifen auf den Zahnhalteapparat verhindert werden.

Zu den Entstehungsfaktoren von Plaque wird in erster Linie mangelnde bis schlechte Mundhygiene gezählt. Eng stehende Zähne, zu wenig Speichel, schlecht sitzende Kronen und Füllungen, unter deren Rändern keine mechanische Reinigung möglich ist, sowie Karies und falsche Ernährung begünstigen ebenfalls die Entstehung von Zahnbelag sowie die daraus entstehende Parodontitis.

Verlauf der Parodontose

Diese Entzündungen können sehr unterschiedlich verlaufen, je nach Ihrer Abwehr und Veranlagung. 30 % der Bevölkerung haben laut verschiedener Studien eine genetische Disposition für schnell fortschreitende Parodontalerkrankungen.

Begünstigend wirken ferner Mangel- oder Unterernährung durch extreme Diäten oder Essstörungen, die das Immunsystem schwächen. Auch wirken sich verschiedene Medikamente, beispielsweise gegen Bluthochdruck oder bei Stoffwechselerkrankungen (Diabetes), begünstigend auf die Entstehung von Parodontose aus. Zudem haben Raucher ein erheblich höheres Risiko.

Die Therapie von Parodontose

Zunächst gilt es, die bakterielle Belastung zu reduzieren und bestimmte Keime dauerhaft zu vernichten. Um dieses Ziel zu erreichen, werden im ersten Schritt die Zahnbeläge sowie der Zahnstein, der auch in den Zahntaschen vorhanden ist, von unseren Dentalhygienikerinnen in enger Zusammenarbeit mit den Parodontologen entfernt.

Selbstverständlich sind die Dentalhygienikerinnen bestens ausgebildet und bilden sich in regelmäßigen Abständen fort. Die Entfernung von Zahnstein und Zahnbelag erfolgt in aufwendiger Kleinarbeit und kann sich über mehrere Sitzungen hinziehen.

Im Folgenden werden die Wurzelbereiche, die von der Parodontitis befallen sind, mechanisch gereinigt. Die Reinigung ist notwendig, um den Biofilm, den Lebensraum der schädlichen Bakterien, zu zerstören. Wenn die Zahntaschen zu tief sind, kann ein chirurgischer Eingriff notwendig sein.

In keinem Fall kann man vor einer genauen Befunderhebung sagen, wie die individuelle Parodontitis-Therapie aussehen wird. Wir erarbeiten einen Therapieplan, der auf den einzelnen Patienten abgestimmt ist. In einer Parodontitis-Therapie setzen wir bei Bedarf bioaktives Ersatzmaterial sowie Wachstumsproteine ein, um die Geweberegeneration zu unterstützen und verlorene Knochensubstanz um den Zahnhalteapparat wieder aufzubauen.

Antibiotika-Therapie bei Parodontose?

Manchmal reicht die Plaque-Entfernung nicht aus, nämlich genau dann, wenn es sich um die aggressive und wiederkehrende Form der Parodontitis handelt. In diesem Fall veranlassen wir eine Keimanalyse und die Parodontose-Behandlung wird durch die Gabe von Antibiotika unterstützt.

Nachsorge ist die beste Vorsorge

In engmaschigen Terminen werden wir Ihren aktuellen Zahnstand überprüfen. Zu einer entsprechenden Nachsorge gehört, neben der gründlichen Reinigung Ihrer Zähne durch Sie, die regelmäßige professionelle Zahnreinigung durch unsere Dentalhygienikerinnen, sodass der Biofilm als Nährboden für Bakterien und Keime erst gar keine Chancen bekommt.

Diese Form der Nachsorge ist die beste Vorsorge und sichert Ihnen eine langfristige Zahngesundheit.

Können Sie Parodontitis verhindern?

Nein. Sie können aber die besten Voraussetzungen schaffen, dass keine Parodontitis entsteht. Führen Sie täglich mehrmals eine sorgfältige und ausführliche Mundhygiene durch. Tauschen Sie Ihre Zahnbürsten, ebenso wie die Interdentalbürstchen, regelmäßig gegen neue aus.

Verwenden Sie Zahnseide und lassen Sie Ihre Zähne zusätzlich zweimal im Jahr von unseren Dentalhygienikerinnen professionell reinigen. Zudem empfehlen wir Ihnen einen jährlichen Kontrolltermin, den Sie gerne mit einem der halbjährlichen Zahnreinigungstermine zusammenlegen können.